
Was – Manfred Probandt 90? Das glaubt doch kein Mensch. Doch wir haben es schwarz auf weiß. Am 19. März feiert der flotte Graukopf, der mit seiner Gerlinde gerade mal wie ein Siebziger daherkommt, den runden Geburtstag.
Manfred Probandt ist unserem Verein Frankfurter Sportpresse als außerordentliches Mitglied eng verbunden. Jahreshauptversammlung, Spargelstechen, Rudern, Weinabend und vor allen Dingen beim Golfen – Manfred Probandt ist dabei, hat für jeden ein freundliches Wort und kann viel erzählen.
Von 1978 bis 1992 war Manfred Probandt als Stadionsprecher die Stimme des FSV Frankfurt. „Dazu kam ich wie die Jungfrau zum Kind“, erinnert sich Probandt, der den Pressesprecher des Frankfurter Traditionsvereins, Peter Schrenk, im Urlaub in Sardinien kennen gelernt hatte. Als er als Zuschauer am Bornheimer Hang war, fragte Schrenk, ob Probandt mal aushelfen könne als Sprecher. Daraus wurden 14 Jahre.
Probandt traf offenbar den richtigen Ton, wenn er die Mannschaften vorstellte, die Torfolge ansagte, die Halbzeitstände verkündete, Werbung einstreute und über die anderen Abteilungen des großen FSV berichtete. Auch die Leitung der Pressekonferenzen lag in der Hand des vielseitig interessierten Sportlers, der als Jugendlicher selbst Fußball spielte.
Das war Anfang der fünfziger Jahre in Dessau-Rossau, wohin es die Familie in den Kriegswirren verschlagen hatte.
Geboren wurde Probandt in Groß-Massowitz in Hinterpommern. „Das liegt 15 Kilometer entfernt von Schloss Ponnickel, in dem einst Max Schmeling gewohnt hat“, erzählt Probandt, der von 1951 bis 1953 in der A-Jugend von „Elbewerke Roßlau“ kickte, als linker Läufer und als Mittelläufer.
Später stellte Probandt im Gespräch mit der Trainer-Legende fest, dass er in dieser Zeit mehrmals gegen den früheren Eintracht-Coach Dietrich Weise gespielt hat.
Manfred Probandt studierte in Dessau Architektur und Bauwesen. 1957 verließ er über West-Berlin die DDR und baute sich in der Bundesrepublik seine Existenz auf: Zehn Jahre wirkte er in den Zeiten des Wirtschaftswunders in einem Ingenieurbüro am Höchster Schlossplatz und von 1975 bis zu seiner Pensionierung 1997 als Bausachverständiger bei der zur Deutschen Bank gehörenden Frankfurter Hypothekenbank.
Und dabei immer wieder der Sport. Von 1974 bis zum Ende der 90er-Jahre Tennis bei der SKG Frankfurt, bei der er heute noch Mitglied ist. Seit 1996 ist Manfred Probandt passionierter Golfspieler. Zuletzt ließ er es altersbedingt ein bisschen langsamer angehen. Auf seinen vielen Reisen hat er etliche Golfplätze auf der Welt kennen gelernt. Im Metropolitan Cape Town in Kapstadt war er sogar einige Jahre Mitglied.
Durch den unvergessenen Willi Schuster fand Probandt über die Schiene Golf zum Verein Frankfurter Sportpresse. Dort ist er seit August 2001 außerordentliches Mitglied.
Zu Manfred Probandts Freizeitaktivitäten zählte neben Fußball, Tennis und Golf auch der Motorsport. Schon in frühen Jahren fuhr er einen Porsche 356 und später 23 Jahre lang mehrere Porsche 911. Im Spätsommer 1994 kaufte er einen Mercedes SL R129 und erfüllte sich einen Traum. Der hat mittlerweile sage und schreibe 380000 Kilometer auf seinem Tacho, immer noch mit dem Originalmotor.
„Manni“, wie ihn seine Freunde liebevoll nennen, ist seit mehr als 16 Jahren Mitglied im Mercedes Benz R129 SL Club. Im Jahr 2015, mit 80 Jahren, wurde er Mitbegründer des RT Aschaffenburg, bei dem er mit seiner Gerlinde gerne an den Ausfahrten teilnimmt.
Die Mirwalds haben mit Gerlinde und Manfred wunderbare Freunde gefunden und gratulieren zum runden Geburtstag, natürlich im Namen des ganzen VFS.
Walter Mirwald
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