Walter Mirwald zum Ehrenvorsitzenden des Vereins Frankfurter Sportpresse ernannt
Auf der wegen der Corona-Pandemie mehrmals verschobenen Jahreshauptversammlung des Vereins Frankfurter Sportpresse (VFS), die jetzt in den Räumen des Landessportbundes Hessen stattfand, ist die bisherige Beisitzerin Martina Knief vom Hessischen Rundfunk einstimmig von den anwesenden Mitgliedern als Nachfolgerin von Walter Mirwald und damit als erste weibliche Vorsitzende im VFS gewählt worden.
Emotionale Jahreshauptversammlung des VFS
Das Ende einer stilprägenden Epoche: Danke, Walter!
Auch auf den allerletzten Metern einer fast drei Jahrzehnte langen Wegstrecke blieb sich Walter Mirwald (72) treu: Der „Macher“ leitete in unnachahmlicher Manier, also stets satzungskonform und trotzdem nicht staubtrocken bürokratisch, seine finale Jahreshauptversammlung des Vereins Frankfurter Sportpresse. Ein „typischer Walter“, könnte man sagen, weil die für ihn so charakteristischen Emotionen nicht fehlten bei seinen Ausführungen zu den Jahresberichten oder der allgemein für den Berufsstand schwierigen Lage. Abschied hin oder her – Herzblut bis zum Schluss.
Apropos Leidenschaft und Verve. Auch an diesem denkwürdigen 10. November 2021 war in den Räumen des Landessportbundes Hessen noch einmal deutlich spürbar, welches Leitmotiv die 28-jährige Ära Walter Mirwald im VFS geprägt hat. Dabei hatte eines der zahlreichen an diesem Abend geschossenen Fotos besonderen Symbolcharakter: Der frühere DSB-Pressesprecher und langjährige Printredakteur hält stolz und sichtlich gerührt die Extraausgabe der „Buschtrommel“ in den Händen, die ihm seine Vorstandskollegen und -kolleginnen zum Abschied geschenkt hatten. Eine Melange aus Erinnerungen, Anekdoten, verbalen Verneigungen, geschrieben von Mirwald‘schen Wegbegleitern und Wegbegleiterinnen wie der ehemaligen Frankfurter Oberbürgermeisterin Petra Roth oder dem einstigen FAZ-Sportchef Steffen Haffner.
Walter Mirwald selbst gehörte seit 1995 zum Redaktionsteam der „Buschtrommel“ und war stets begleitet von Ralf Weitbrecht und zeitweise von Jörg Hahn der Blattmacher des VFS-Mitteilungsorgans, das seit vergangenem Jahr elektronisch und nicht mehr als Print-Exemplar verschickt wird. Auch diese Entscheidung hin zu mehr Digitalisierung hat er als Vorsitzender mitgetragen. Schweren Herzens, ja. Aber die Sache war ihm immer wichtiger als das Ego.
Jetzt hat Walter Mirwald den Staffelstab weitergegeben an Martina Knief. Die Journalistin und Fußball-Reporterin des Hessischen Rundfunks (hr), bisher Beisitzerin im VFS-Vorstand, wurde bei der Jahreshauptversammlung einstimmig gewählt und ist damit die erste weibliche Vorsitzende im Verein Frankfurter Sportpresse.
„Die Fußstapfen, die Walter hinterlassen hat, sind nicht nur groß, sondern sehr groß“, betonte Martina Knief und sagte voller Vorfreude auf ihre neue Aufgabe: „Es ist gleichermaßen Herausforderung wie Ansporn, als erste Frau an der Spitze des VFS zu stehen.“ Die 56-Jährige möchte neue Impulse setzen und vor allen Dingen mehr junge Mitglieder gewinnen. In der Analyse der aktuellen Mitgliederzahl und deren Altersstruktur ist ein deutliches Defizit an Nachwuchsmitgliedern unter 30 Jahren zu erkennen.
Martina Knief hatte unter anderem eine vielbeachtete Online-Diskussion des VFS zum Thema Fußball-WM in Katar mit Expertin Sylvia Schenk auf die Beine gestellt und geleitet. Auch beim traditionellen Weinabend des Vereins, bei dem unter anderem schon Sportgrößen wie Adi Hütter, Thomas Schaaf, Fabian Hambüchen und Andrea Petkovic zu Gast waren, setzt die gebürtige Bremerin in Sachen Moderation jedes Jahr Maßstäbe.
Ebenso wie Martina Knief wurden auf der Jahreshauptversammlung einstimmig gewählt beziehungsweise im Amt bestätigt: Ralf Weitbrecht als 2. Vorsitzender, Jochen Günther, der jetzt gewählter Geschäftsführer ist, Rudi Schmalz-Goebels als Schatzmeister, sowie die BeisitzerInnen Ulrike Weinrich, Arnd Festerling, Michael Wiener und Benjamin Heinrich. Als Berater des Vorstandes bleiben Yvonne Wagner, Jörg Hahn und Albert Mehl an Bord.
Ulrike Weinrich
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