Die Erinnerung ist noch immer allgegenwärtig. Als Peter Schulze (Foto Stefan Krutsch) mit seinem schnittigen Cabriolet nach beschwingten Ski-Tagen nach Hause fahren wollte, war zuvor reichlich Neuschnee gefallen. Mit Sommerreifen von Hintertux ins Tal? Na klar. Er machte es - und kam selbstverständlich unversehrt zu Hause an.
Die meisten von uns im VFS kennen Peter Schulze noch in seiner wohl prägendsten Funktion als Portas-Mann. Dabei er hat eigentlich überall seine Finger im Spiel gehabt. Marketing, das war das Feld, in dem er sich zu Hause fühlte. Auf Menschen zugehen, Menschen überzeugen – kaum einer konnte das so gut wie Peter Schulze. Und stets war er ganz vorne mit dabei, als es galt, selbst die Fußballschuhe zu schnüren, den Tennisschläger zu schwingen oder saubere Schwünge auf dem Hintertuxer Gletscher zu ziehen.
Peter Schulze war immer auf Ballhöhe. Sein riesiges Netzwerk leistete ihm wertvolle Dienste. Mit der Uwe Seeler-Traditionsmannschaft war Schulze der erste, der sich traute, die Altinternationalen mit Firmen-Trikots auszustatten. Ende der achtziger Jahre fand er sein spezielles Baby mit der Gründung des FC Rhein Main. Namen wie Paul Breitner, Gerd Müller, Charly Dörfel, Bernd Förster sowie Prominenz aus Frankfurt und Offenbach spielten sich drei Jahre ungeschlagen durch die untersten Klassen. Mit einem Lothar Emmerich, der die C-Klasse mal mit über einhundert Saisontoren fast im Alleingang dominierte. Und mit einem Peter Schulze als stabilisierendem Faktor in der Abwehr. Im vierten Jahr, quasi mit der von Portas-Chef Horst Jung verordneten Übernahme der Präsidentschaft bei den Offenbacher Kickers, endete auch der schier unaufhaltsame Aufstieg des FC Rhein-Main. „Die Gegner wurden halt immer jünger, und wir immer älter“, sagte Peter Schulze einst.
Einmalig war sein Engagement, die Tradition von Mitternachtsturnieren im Tennis wieder kurz aufleben zu lassen. Auch in Hintertux, dem Eldorado für die Skifahrer unter uns Journalisten, hat Peter Schulze viele Male helfend, unterstützend und organisierend mitgeholfen. Gesundheitlich zuletzt angeschlagen, ist Peter Schulze, wie erst jetzt bekannt wurde, am 10. September in einer Seniorenresidenz in Aschaffenburg im Alter von 80 Jahren gestorben. Der VFS trauert um ein verdientes Mitglied.
Ralf Weitbrecht
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