Interessanter Meinungsaustausch beim Gastgeber TC Niederursel
Es hat alles gepasst. Der TV Niederursel war ein perfekter Gastgeber beim 6. Treffen des Tennisbezirks Frankfurt mit dem Verein Frankfurter Sportpresse. Der Vereinsvorsitzende Udo Sauerbrey informierte im „Tennis-Kleinod im Norden Frankfurts“ über die Initiativen des Vereins und stellte die neue Dreifeldhalle vor. Der Vorsitzende des Tennisbezirks, Reimund Bucher, präsentierte Erfolgszahlen und berichtete über die „Tennisoffensive Frankfurt 1.0/2.0“. Und das i-Tüpfelchen bedeutete der Besuch des gerade gewählten Sportdezernenten Mike Josef, der den Repräsentanten der Tennisvereine zusagte, dass die Stadt Frankfurt auch künftig ein verlässlicher Partner sein wird und die Tennisoffensive weiterhin begleiten und unterstützen wird.
Unter den rund 30 Teilnehmern waren neben Repräsentanten der Tennisvereine und Sportjournalisten auch sportpolitische Sprecher der Römer-Fraktionen und der Vorsitzende des Sportkreises Frankfurt, Roland Frischkorn. Reimund Bucher berichtete von der „Erfolgsstory Tennisoffensive Frankfurt 1.0“. Der Tennisbezirk Frankfurt konnte 2020 einen Mitgliederzuwachs von über drei Prozent und trotz der Corona-Pandemie im Jahr 2021 von knapp zwölf Prozent verzeichnen. Mit dem Stand 2021 wurden 14076 Mitglieder gezählt. Zum Vergleich: 2007 waren es 10594. Seitdem ist in jedem Jahr ein Mitgliederzuwachs zu verzeichnen.
Dies ist laut Bucher auch ein Verdienst der „Tennisoffensive Frankfurt 1.0“. Seit 2017 haben die Frankfurter Vereine für den Bau/Neueröffnung von Tennisplätzen, Tennishallen und Vereinshäuser insgesamt 12,5 Millionen Euro aufgebracht. In den 12,5 Millionen Euro liegen circa 6 Millionen Euro Fördergelder seitens der Stadt Frankfurt und 500000 Euro vom Land Hessen. Circa 6 Millionen wurden von den Frankfurter Vereinen finanziert. Reimund Bucher: „Diese Art der Finanzierung ist eine Win-Win-Situation für die Vereine, die Stadt und das Land.“
Bucher berichtet, dass in diesem Rahmen im Frankfurter Bereich zwölf Außen- und 26 Hallenplätze neu gebaut oder wiedereröffnet/renoviert worden. Im Stadtgebiet Bad Vilbel sind in den letzten zehn Jahren fünf Außenplätze und drei Hallenplätze neugebaut worden. Bucher: „Hiermit sind wir dem Ziel, in jedem Stadtbereich präsent zu sein, ein ganzes Stück nähergekommen. Die Kinder können größtenteils mit dem Fahrrad zum Tennis kommen, und das `Elterntaxi´ wird weniger gebraucht.“
Der Bezirksvorsitzende stellt fest, dass durch die Erhöhung der Hallenkapazitäten die Mitglieder den Vereinen über die Wintersaison erhalten bleiben. Die Hallen seien ausgebucht. Spitzenreiter, was den Zugang betrifft, ist SAFO Frankfurt mit 171 neuen Mitgliedern. Spitzenreiter der letzten fünf Jahre ist der DJK SW Griesheim, der von 39 auf 365 Mitglieder gewachsen ist und einen Jugendanteil von 54 Prozent aufweist. Der Anstieg hängt auch mit dem Bezug des neuen Europaviertels zusammen.
In enger Abstimmung mit dem gerade gewählten neuen Sportdezernenten der Stadt Frankfurt, Mike Josef, wird nun die „Tennisoffensive Frankfurt 2.0 angegangen. Dazu nennt Reimund Bucher vier Ziele:
- Neubaugebiete werden erschlossen, und Vereine melden ihren Bedarf beim Planungsamt rechtzeitig an. Wenn die Planverfahren einmal abgeschlossen sind, sind Änderungen nur schwer umsetzbar.
- Berücksichtigung des neuen Koalitionsvertrages.
- Gelände, welches im Katasterplan als Sportgelände ausgewiesen ist, sollte auch für den Sport nutzbar sein.
- Der Tennissport sollte stadtteilnah möglich sein. Mit dem Fahrrad erreichbar und mit Vermeidung des „Eltern-Taxi“.
Der neue Frankfurter Sportdezernent Mike Josef stellte fest, dass sich der Tennissport in Frankfurt auch in schwierigen Zeiten sehr gut entwickelt hat. Er sprach den Ehrenamtlichen der Vereine großes Lob aus, die es geschafft haben, in schwierigen Zeiten über die Runden zu kommen. Mike Josef, der auch Dezernent für Planen und Wohnen ist, unterstrich, dass Stadtentwicklung mehr ist als Wohnungsbau. Sportstätten, Schulen und Treffpunkte, wie zum Beispiel Lokale, müssten parallel geplant werden.
Mike Josef fordert den Sport zur kritischen Beobachtung seiner Arbeit auf und sagte: „Stecken sie immer den Stachel in das Fleisch der Politik, wenn sie es für erforderlich halten.“
Walter Mirwald
댓글