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Kluger Koordinator, mutiger Visionär OFC-Intimkenner und Sportliebhaber Jochen Koch 65



Jochen Koch in Vietnam - und die Kickers auch ein bisschen
Jochen Koch auf Entdeckungsreise in Vietnam

Ende des vergangenen Jahres war er mit seiner Familie auf Fernreise. Mal wieder. Dieses Mal in Vietnam. Und welches kuriose Foto verbreitete sich aus diesem Urlaub schnell über die Sozialen Medien, fand viel Beachtung? Jochen Koch, ehemaliger Ressortleiter Sport und Chefredakteur der Offenbach-Post, steht in einer Seitenstraße der kleinen Stadt Hoi An und zeigt auf eine goldverzierte Säule. Darauf zu sehen ist ein rot-weißer Aufkleber mit dem Logo der Offenbacher Kickers, auf den er grinsend zeigt.


Der OFC – der Fußball-Traditionsverein, den er den großen Teil seiner beruflichen Laufbahn begleitet hat. Mit dem er als Berichterstatter mehrmals auf- und abgestiegen ist. Oberliga Hessen, Regionalliga Süd, 2. Liga, 3. Liga und Regionalliga Südwest – er war für die OP überall dabei.


Am 13. Januar feiert Jochen Koch, mittlerweile aus Asien zurück in der unterfränkischen Heimat, seinen 65. Geburtstag. Er begeht ihn daheim im kleinen Kreis, mit Familie und guten Freunden. „Die 65 verliert an Bedeutung, das ist kein offizieller Rentenbeginn mehr wie früher, kein großer Festtag“, sagt er und freut sich vor allem auf das von seinen drei Enkeln gewünschte Pizzaessen.


Von August 1991 bis zum Eintritt in die passive Phase der Altersteilzeit im Februar 2024 war der gebürtige Würzburger bei der Offenbach-Post angestellt, zunächst als Sportredakteur. Am 1. November 2004 übernahm er die Leitung der Sportredaktion, im Januar 2013 die Leitung aller Ressorts, ein Jahr später wurde er stellvertretender Chefredakteur, dann bis zu seinem Ausstieg vor einem Jahr Chefredakteur.


Jochen Koch hatte zunächst zehn Jahren beim Fränkischen/Aschaffenburger Volksblatt gearbeitet, - anfangs als Lokal-, von 1983 an als Sportredakteur, eher er nach zwei Aufstiegen von Viktoria Aschaffenburg in die 2. Fußball-Bundesliga und internationalen Reisen mit den einst erfolgreichen Handballern des TV Großwallstadt (unter anderem nach Nimes in Frankreich und ins spanische Santander) die Zeit für eine Veränderung gekommen sah. Als präziser Analytiker, fundierter Berichterstatter, wohlwollender Beobachter und kritischer Kommentator begleitete er Jahrzehnte das Sportgeschehen in Offenbach und der Region.


Speziell natürlich den Weg der Kickers. Bei denen erinnert er sich gern an die beiden Aufstiege in die 2. Liga und an diese legendäre Partie im DFB-Pokal gegen Borussia Dortmund im Oktober 2010. „Das war totaler Stress im Stadion. Das 0:0 nach Verlängerung war sensationell, die Drucker im Verlagshaus standen schon in den Startlöchern. Dann Elfmeterschießen, 4:2 für die Kickers – Euphorie pur im Stadion, und du musst cool bleiben, deinen Text so schnell wie möglich fertigbekommen und auf den Weg bringen.“ Noch immer pflegt er den Kontakt zu Spielern und Trainern aus seiner aktiven Zeit als Berichterstatter über den OFC und die Viktoria.


Doch wer Jochen Koch in seinen Tagen als Sportredakteur auf Fußball (sein Lieblingsverein ist übrigens der 1. FC Nürnberg) und Handball reduziert hatte, wird dem detailversessenen Sportliebhaber bei weitem nicht gerecht. Ringen, Marathon, Schwimmen, Triathlon – der Vater dreier Kinder, der mit Frau Silvia seit 1987 verheiratet ist und im beschaulichen Dörrmorsbach wohnt, war unglaublich vielseitig und damit extrem breit aufgestellt.


Im Bintz-Verlag hatte sich Jochen Koch schnell einen Ruf als ausgewiesener Sportexperte, als kluger Koordinator des redaktionellen Alltags, als mutiger Visionär redaktioneller Ideen und Reformen erworben. Er ging mit gutem Beispiel voran. Mal waren es kreative Serien wie etwa sein selbst skizzierter Weg über ein Jahr bis zur ersten Marathonteilnahme in Frankfurt. Mal ein überraschendes Interview mit Erwin Kostedde, Offenbachs Sturm-Legende aus den 1970ern, der jahrelang die Medien gescheut hatte. Alles, nur nicht gewöhnlich waren auch seine Qualitäten im Umgang mit seinen Kollegen. Fördern und fordern – ein Credo, mit dem er in der Redaktion zum Querdenken animierte und unermüdlich antrieb, neue Wege zu gehen.


Holger Appel und Jörg Moll

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