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"Fußball ist für mich das Leben" - Eintracht-Trainer Adi Hütter als Stargast beim VFS-Weinabend

Authentisch und sympathisch: Eintracht-Trainer und Stargast Adi Hütter mit den Moderatoren Martina Knief und Ralf Weitbrecht sowie dem VFS-Vorsitzenden Walter Mirwald (Alle Fotos Hartenfelser/A2 Bildagentur)


Als Adi Hütter den Satz „wenn ich mich mal einen Tag nicht mit Fußball beschäftige“ beenden sollte, sagte der Cheftrainer der Frankfurter Eintracht: „Dann beschäftige ich mich mit Fußball.“ Die Aussage des 49 Jahre alten Österreichers sorgte auf dem 28. Weinabend des Vereins Frankfurter Sportpresse (VFS) nicht nur für viel Gelächter bei den mehr als 100 Gästen (Rekordbesuch!), zu denen auch der aus Berlin eingeflogene Professor Walther Tröger, der Ehrenvorsitzende des Nationalen Olympischen Komitees für Deutschland, gehörte, der wenige Stunden zuvor in der Hauptstadt in die Hall of Fame des deutschen Sports aufgenommen wurde.


Hütters Worte sagten auch viel über den Menschen Adi Hütter aus. Denn: „Fußball ist für mich das Leben“, verriet er seinen Zuhörern. Ein Leben im Zeichen des Sports, das sich weitgehend in der Öffentlichkeit abspielt, vor allem nach seinem Wechsel aus Bern in die Bundesliga nach Frankfurt. Es sei „keine Selbstverständlichkeit, als Österreicher in der Bundesliga arbeiten zu können“, betonte Hütter, der sich den fachkundigen Fragen der beiden VFS-Vorstandsmitglieder Martina Knief (HR) und Ralf Weitbrecht (FAZ) stellte.

Das Bild, das die Fußballanhänger von Hütter gewonnen haben, ist das eines Menschen, der seine Emotionen gut im Griff hat und dessen Antworten wohl überlegt sind. „Viele haben ein sehr seriöses Bild von mir – das bin ich auch“, sagte der ehemalige Nationalspieler in der prallgefüllten Weinstube im Frankfurter Römer. Doch „innerlich“ schaue es bei ihm „nicht immer so aus. Ich hatte auch schon als Spieler Emotionen“.



Bestens gelaunt: Adi Hütter genießt die Gesprächsatmosphäre auf dem Weinabend

Für Hütter ist es bei all den Aufgeregtheiten des Fußballgeschäfts und der ständigen medialen Beachtung „wichtig, authentisch“ zu bleiben. Und es sei „auch für die Jungs wichtig, zu sehen, dass man als Trainer Emotionen hat“. Sich am Spielfeldrand wie „Rumpelstilzchen“ auszutoben und als „Hampelmann“ von einer Seite zur anderen zu laufen, kommt für Hütter aber nicht in Frage. Das habe ihm schon „als Spieler nie gefallen. Das macht einen eher nervös“, findet der Fußballlehrer. „Und es zeigt, dass man vielleicht wenig Vertrauen in die Mannschaft hat.“ Vielmehr sei es von Bedeutung für „die Jungs, dass sie wissen, da steht jemand draußen, der mit seiner Haltung auch die dementsprechende Ruhe und Geduld hat“.


Sehr hohe Ziele hat sich Hütter schon immer gesetzt. So wie der österreichische Dirigent Herbert von Karajan, der laut Hütter einmal gesagt habe: „Wenn man jedes Jahr seine Ziele erreicht, waren sie möglicherweise zu niedrig gesteckt.“ Was das Potential angeht, holt Hütter aus seinen Mannschaften in der Regel viel heraus. Ein Team zu formen, heiße für ihn, „sein Team kennenzulernen, Beziehungen zu den Spielern aufzubauen und Erfolgserlebnisse zu vermitteln“. Man müsse die Spieler begleiten, „um das Beste aus dem Team in der jeweiligen Situation heraus zu kitzeln. Meine Bürotür ist für die Spieler immer offen. So hat man einen ganz anderen Zugang zu ihnen“, sagte Hütter. „Denn es ist immer wichtig, dass man als Trainer auch Partner ist und ich die Jungs verstehe, wenn sie ein Problem haben. Dann schaut man gleich mit anderen Augen auf die Dinge.“



Ein ganz Großer seines Sports: der bei den United Volleys spielende japanische Volleyball-Nationalspieler Masahiro Yanagida

Hütters Besuch beim VFS wurde mit großem Beifall bedacht – und als das Moderatoren-Duo im zweiten Themenschwerpunkt des Abends Gäste zu Olympia 2020 begrüßte, wurde gleichfalls fleißig geklatscht. Masahiro Yanagida vom Frankfurter Bundesligateam der United Volleys, der herausragende Volleyballspieler der japanischen Nationalmannschaft, berichtete aus seiner Heimatstadt Tokio und von jetzt schon ausverkauften Begegnungen bei den Olympischen Spielen.


Ein Europameister, der auch bei den Paralympics nach Gold greift: Goalballspieler Michael Feistle

Und Michael Feistle, der frisch gekürte Europameister im Goalball, gab faszinierende Einblicke in einen Sport, in dem die deutschen Paralympischen Athleten auch bei Olympia nach Gold greifen wollen.


Jörg Daniels

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