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Der cineastische Dauerbrenner - Zum 85. Geburtstag des Filmemachers Joachim Kreck


Joachim Kreck

Joachim Kreck ist umtriebig wie eh und je. Viele Jahre lang haben wir ihn geschmeidig, lässig und mit federndem Schritt die Pressetribüne in der Frankfurter Arena heraufstürmen sehen. Seitdem die Corona-Pandemie die Zuschauer und auch die meisten Journalisten vom Stadionbesuch fernhält, sind wir uns nicht mehr bei einem Spiel der Eintracht begegnet. Doch Joachim Kreck, der am 11. Juli bei bester Gesundheit erstaunliche 85 Jahre alt geworden ist, hat versprochen: „Wir sehen uns.“

Vielleicht ja nicht nur beim Fußball, sondern auch beim internationalen Trickfilmfestival, das in diesem Jahr schon seine 22. Aufführung erlebt: mit dem Cineasten und Fußballliebhaber Kreck, der als Mitglied der Eintracht seit 1972 schon die Treue hält, in einer gewichtigen Rolle. Er ist Ideengeber und Initiator des Trickfilmwochenendes im Biebricher Schloss – und er ist genau der richtige Mann dafür. Sein großes Plus als langjähriger aufmerksamer Beobachter erstklassiger Eintracht-Spiele in der Bundesliga: Joachim Kreck braucht nicht mit dem Schlusspfiff auf die Sendetaste zu drücken, damit seine Eindrücke rechtzeitig die Redaktion erreichen. Kreck ist sein eigener Herr. Freiberuflich verdient er seit Jahrzehnten sein Geld mit Filmen. Aktuell er ist in seiner Wiesbadener Altbauwohnung damit beschäftigt, mehr als 800 Filmkopien in 35-Millimeter-Ausführung zu dokumentieren und zu archivieren. So wie auch die unzähligen Bücher in seiner beeindruckenden Bibliothek.

Früher stand Kreck im Tor. In den frühen siebziger Jahren hat er einen Film über Peter Kunter gedreht, den haltenden Zahnarzt im Tor der Eintracht. In Kunter sah der Intellektuelle Kreck den Solotänzer, dessen Bewegungsabläufe er mit Musik unterlegte. Seine Hommage an Ror Wolf ist zugleich auch eine Hommage an Volker Kriegel, dessen Musik Kreck einst im Wiesbadener Jazz-House per Zufall hörte und für sein filmisches Werk verwendete.

Fußball, immer wieder Fußball. 1990 würdigte Kreck mit seinem Film „Der Mann an der Seitenlinie“ die Zunft der Schiedsrichterassistenten. „Die großen Clubs“, ein Beitrag über die geteilte Fußballstadt Glasgow, zählt ebenfalls zu Krecks preisgekrönten Streifen. Der Fußball und die Musik – stets kommen Krecks große Leidenschaften in filmischen Dokumenten zum Ausdruck. Der VFS gratuliert sehr herzlich und wünscht noch viele Filme!


Ralf Weitbrecht

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